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Ort: Zürich (Schweiz) Art: Wissenschaftliche / Kantons- / Stadtbibliothek Architekt: Hermann Fietz Fertiggestellt/Eröffnet: 1917 Datierung (Karte): ca. 1917 |
Die Zentralbibliothek Zürich wurde 1914 gegründet, und zwar durch Zusammenlegung zweier traditionsreicher Zürcher Bibliotheken: der Stadtbibliothek und der Kantonsbibliothek. Die Stadtbibliothek, 1634 als Bürgerliche Bibliothek gegründet, war in einer ehemaigen Kirche, der sog. Wasserkirche, untergebracht. Die Schriftstellerin Ricarda Huch war hier zwischen 1891 und 1894 als Mitarbeiterin angestellt. Die Kantonsbibliothek war im Jahr 1835 vor dem Hintergrund von Streitigkeiten zwischen Universität und Stadtbibliothek gegründet worden. Ihr Grundstock waren die Bestände des kurz zuvor aufgelösten Zürcher Chorherrenstifts St. Felix und Regula (Grossmünster). Nach der Gründung der Zentralbibliothek wurde am Zähringerplatz ein Neubau errichtet, auf einer Brache des 1887 abgebrannten Konventgebäudes des ehemaligen Predigerklosters. Das Gebäude, eine Stahlbetonkonstruktion mit historisierender Sandsteinfassade, wurde 1917 eröffnet.
Der auf der Karte abgebildete alte Lesesaal mit der massiven Eichenholz-Täfelung existiert heute in der Form nicht mehr: Als die Zentralbibliothek in den 1990er Jahren einen Erweiterungsbau erhielt, wurde auch der Altbau umgebaut und renoviert, dabei wurde der Lesesaal teilweise zerstört. Auf Wunsch der Zürcher Öffentlichkeit blieb ein Teil jedoch erhalten und wurde in den Lesesaal der Handschriftenabteilung integriert.
Link: Wissen im Zentrum – 100 Jahre Zentralbibliothek
Literatur: Hermann Fietz: Der Neubau der Zentralbibliothek in Zürich (Schweizerische Bauzeitung, 1917)