Ashtabula: Carnegie Library

Ashtabula: Carnegie Library
Ashtabula Carnegie Library r Ort: Ashtabula, Ohio (USA)
Art: Öffentliche Bibliothek
Baustil: Klassizismus
Architekt: Thayer & Wilson Fertiggestellt/Eröffnet: 1903
Verlag: The Rotograph Co.
Signatur: G 4672
Datierung (Karte): 1905
Gelaufen: 1906

Ashtabula ist eine gut 18.000 Einwohner zählende Stadt an der Mündung des gleichnamigen Flusses in den Eriesee. Der Name Ashtabula bedeutet in der Sprache der Irokesen „Fluss der vielen Fische“. Die Carnegie-Bibliothek in der West 44th Street stammt aus dem Jahr 1903. Mittel des Philanthropen Andrew Carnegie und das Vermächtnis einer Schneiderin namens Maria Conklin hatten den Bau ermöglicht. Das Gebäude wurde in den Jahren 1958 und 1984 erweitert. Während einer Renovierung im Jahr 1990 kam es zu einem verheerenden Brand, dem tausende von Büchern zum Opfer fielen, darunter 4000 Kinder- und Jugendbücher. Bob Greene, ein bekannter Kolumnist der Chicago Tribune, schrieb daraufhin einen Artikel, der zu landesweiten Bücherspenden von Bibliotheken und Privatpersonen führte. Bis zur Wiedereröffnnung zwei Jahre nach dem Brand wurden 30.000 Bücher gespendet!

Link: Ashtabula County District Library: ACDL’s History

Freiburg: Kantons- und Universitätsbibliothek

Freiburg: Kantons- und Universitätsbibliothek

Freiburg Kantons- und Universitätsbibliothek r

Ort: Freiburg im Üechtland
Art: Hochschulbibliothek, Regionalbibliothek
Baustil: Neobarock
Architekt: Wilhelm Bracher und Friedrich Widmer
Fertiggestellt/Eröffnet: 1910
Verlag: Perrochet & David
Signatur: 861
Datiert: 1916

Die Kantonsbibliothek in Freiburg, dem Hauptort des gleichnamigen Schweizer Kantons, wurde 1848 gegründet. Nach Freiburgs Niederlage im Sonderbundskrieg im Jahr zuvor waren die Jesuiten vertrieben und religiöse Orden aufgehoben worden. Deren Bücherbestände bildeten den Grundstock der neu gegründeten Bibliothek. Sie wurden zunächst in einem kleinen Raum im Kollegium St. Michael aufegstellt, der jedoch nur knapp 100 Quadratmeter maß und als Provisorium gedacht war. Pläne für ein neues Bibliotheksgebäude zerschlugen sich immer wieder. Als 1889 die Universität Freiburg gegründet wurde und die Bibliothek außerdem zahlreiche Schenkungen erhielt, wurde der Platzmangel akut.
1906 wurde schließlich ein internationaler Wettbewerb für den Bau eines neuen Bibliothekgebebäudes in der Rue Joseph-Piller ausgeschrieben. Ihn gewannen die Berner Architekten Wilhelm Bracher und Friedrich Widmer mit einem Entwurf im Stil des Neobarock, der sich in Hinsicht auf die räumliche Anordnung an der zehn Jahre vorher eröffneten Universitätsbibliothek Basel orientiert. 1909 wurde die nun „Kantons- und Universitätsbibliothek“ (KUB) genannte Einrichtung in Betrieb genommen, die Einweihung fand im Jahr darauf statt.
In den Jahren 1970 bis 1975 wurde das Gebäude erweitert, wobei die Fassade des Ostflügels erhalten blieb. Derzeit wird die KUB erneut aus- und umgebaut. Das Projekt des Architekturbüros Butikofer de Oliveira Vernay aus Lausanne seht unter dem Motto „Jardins Cultivés“.

Link: Gebäude der Kantons- und Universitätsbibliothek
Link: Architekturentwurf „Jardins cultivés“

Cedar Rapids: Carnegie Library

Cedar Rapids (Iowa): Carnegie Library (1905)
Iowa Cedar Rapids Carnegie Library r Ort: Cedar Rapids (Iowa)
Art: Öffentliche Bibliothek
Architekt: Josselyn & Taylor
Fertiggestellt/Eröffnet: 1905
Person: Andrew Carnegie
Verlag: A. C. Bosselman & Co.
Signatur: 6466
Datierung (Karte): um 1905

Die Carnegie-Bibliothek von Cedar Rapids (Iowa) wurde 1905 im Stadtzentrum an der Ecke 3rd Avenue und 5th Street („Ely Corner“) eröffnet. Das Gebäude mit Anklängen an die Renaissance wurde von der in Cedar Rapids ansässigen Firma Josselyn & Taylor entworfen und diente der Stadt 80 Jahre lang als Öffentliche Bibliothek. Im zweiten Stock befand sich ein Raum für Kunstausstellungen, der von der „Cedar Rapids Art Association“ genutzt wurde. Nachdem die Bibliothek 1985 ein neues Gebäude in der 1st Street bezogen hatte, wurde das Gebäude an der Ely Corner zum Sitz des Cedar Rapids Art Museum (CRMA). Für die Renovierung war bei einer Spendenaktion die Summe 10 Millionen Dollar zusammengekommen. 1989 eröffnete das Museum mit einem angrenzeneden Neubau. Im früheren Lesesaal kann man heute in Kunstbüchern schmökern.

Link: Jennie Morton: Why I love the Carnegie Library of Cedar Rapids, IA

Brügge: Bischöfliches Seminar

Brügge: Bischöfliches Seminar (Grootseminarie), Bibliothek

Brügge Bischöfliches Seminar (Grootseminarie) r

Ort: Brügge (Belgien)
Art: Priesterseminar
Fertiggestellt/Eröffnet: 1837-38
Verlag: Nels
Datierung (Karte): nach 1912

Das Priesterseminar von Brügge (Grootseminarie Brugge) befand sich bis 2018 in den Gebäuden einer ehemaligen Zisterzienserabtei in der Potterierei 72. Das Kloster Ten Duinen war im 12. Jahrhundert in dem Ort Koksijde an der belgischen Küste gegründet worden. In den Wirren des 16. Jahrhunderts zerstört, verlegten die Mönche das Kloster im Jahr 1627 nach Brügge, wo in der Folge ein prächtiger barocker Gebäudekomplex entstand. Nach der Säkularisierung im Zuge der Französischen Revolution dienten die Abteigebäude als Lazarett, Arsenal und Gymnasium, bis schließlich 1833 das Priesterseminar einzog. In den Jahren 1837-1838 wurden die alten Klostergebäude um einen Westflügel ergänzt, in dem auch die Bibliothek eingerichtet wurde. Den Kern der Sammlung bildete die private Bibliothek des Brügger Bischofs Hendrik Jozef van Susteren (1668-1742) sowie Teile der Bibliotheken der Klöster Ten Duinen und Ter Doest.

detailDie Ansichtskarte zeigt den großen, von einem hölzernen Tonnengewölbe überspannten Bibliotheksraum. An der hinteren Wand befindet sich in einer Nische eine Statue, die Thomas von Aquin oder Bernhard von Clairvaux darstellen könnte. Darüber ist eine Inschrift angebracht, die in dem feinen Lichtdruck gerade noch lesbar ist. Es handelt sich um einen Vers aus der Strafrede gegen die Priester des Propheten Maleachi: Labia sacerdotis custodient scientiam et legem requirent ex ore eius (Denn des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, dass man aus seinem Munde Weisung suche, Maleachi 2,7). Eine Lithographie von Henri Borremans aus dem Jahr 1837 zeigt den Raum kurz nach der Fertigstellung (Octave Delepierre: „Album pittoresque de Bruges, ou collection des plus belles vues et des principaux monuments de cette ville“).

Nachdem das Seminar nach Leiden verlegt wurde, nutzt die Diözese das Gebäude des Grootseminarie in der Potterierei 72 heute als Ausbildungszentrum; außerdem ist es Sitz des Instituts für vergleichende regionale Integrationsstudien der Universität der Vereinten Nationen (UNU-CRIS). Der alte Bibliothekssaal wurde in den 1950er Jahren durch Einzug einer Zwischendecke geteilt, von dem Tonnengewölbe ist nur noch ein Bogen erhalten. Die Bibliothek des Priesterseminars Brügge umfasst heute mehr als 220.000 Bände, darunter 101 mittelalterliche Manuskripte und 324 Inkunabeln. Die Manuskripte werden im Rahmen des Projekts Mmmonk digitalisiert und katalogisiert.

Link: Duinenabdij

Reiningue: Abtei Oelenberg

Abtei Oelenberg - Bibliothek

Abtei Oelenberg - BIbliothek r

Ort: Reiningue (Elsass)
Art: Klosterbibliothek (Trappisten)
Fertiggestellt/Eröffnet: 19. Jahrhundert
Person: Ephrem van der Meulen
Signatur: 4824
Datierung (Karte): um 1910 (?)

Die Zisterzienserabtei Oelenberg (Abbaye Notre-Dame d’Oelenberg, früher auch „Abbaye du Mont des Olives“) liegt auf einem hügeligen Ausläufer des Sundgaus in der Nähe von Mülhausen (Mulhouse) im Elsass. Im 11. Jahrhundert als Augustiner-Chorherren-Priorat gegründet, wurde sie 1626 von Jesuiten aus Freiburg im Breisgau übernommen. Später gelangte sie in den Besitz der Universität Freiburg. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster aufgelöst und die Gebäude an einen Industriellen aus Mulhouse verkauft. Eine Gruppe Trappisten, die aus dem Exil im westfälischen Darfeld zurückgekehrt waren, besiedelte die Abtei im Jahr 1825 erneut. Die Bibliothek wurde 1862 von dem Abt Ephrem van der Meulen (1801-1884) gegründet, dem die wissenschaftliche Bildung der Mönche am Herzen lag. Van der Meulen stammte aus Rhede in Westfalen und hatte als Student die Bekanntschaft des Schriftstellers Clemens Brentano gemacht, der sein Freund und Mentor wurde. Nach Brentanos Tod 1842 war Van der Meulen in den Besitz der handschriftlichen Urschrift der Märchen der Brüder Grimm gekommen, die Jakob Grimm 1810 an Brentano geschickt, aber nie zurückerhalten hatte. Dieses Manuskript wurde nach dem Ersten Weltkrieg in der Abtei Oelenberg wiederentdeckt und später von dem Sammler Martin Bodmer erworben; heute befindet es sich in der von ihm gegründeten Bibliotheca Bodmeriana in Cologny bei Genf.
Die Bibliothek von Oelenberg enthält heute mehr als 100.000 Bände. Sie befindet sich in einer ehemaligen Jesuitenkappelle aus dem Jahr 1755. Die Karte zeigt jedoch noch den früheren Standort der Bibliothek im ehemaligen Kapitelsaal der Mönche im Nordflügel der Abtei. Die Aufnahme datiert vmtl. vor 1915, als große Teiel der Abtei bei einem Bombardement zerstört wurden.

Link: L’abbaye Notre-Dame d’Oelenberg – Die Geschichte der Abtei

Roseau: Victoria Memorial Library

Roseau (Dominica): Victoria Memorial Library (1901)

Roseau Victoria Memorial Library r

Ort: Roseau (Dominica)
Art: Öffentliche Bibliothek
Fertiggestellt/Eröffnet: 1902
Person: Henry Hesketh Bell
Fotograf: José Anjo
Signatur: 82
Gelaufen: 1904

Die Victoria Memorial Library in Roseau, der Hauptstadt von Dominica, wurde 1901 auf Betreiben des britischen Kolonialbeamten und Schriftstellers Henry Hesketh Bell (1864-1952) erbaut, der zu der Zeit Verwalter der Insel war. 1902 wurde sie eröffnet. Sie war nach der britischen Monarchin Queen Victoria benannt, die 1901 gestorben war. Im Giebelfeld ist ihr Monogramm VRI – Victoria Regina Imperatrix – zu erkennen. Eine Beschreibung aus dem Jahr 1904 lobt die Lage des Gebäudes in einem kleinen Park: „… the Victoria Memorial Library is the only building that has any pretentions to prettiness. It stands on a cliff close to the sea shore in a bower of beautiful trees, palms, and brilliant coloured shrubs, and its delightful verandah can be recommended to anyone in search of a cool, quiet spot from whence a lovely view can be obtained!“ (Francis Dodsworth: The book of the West Indies. London: George Routledge & Sons, 1904, S. 158). Da die Bibliothek bald zu klein wurde, kontaktierte Henry Hesketh Bell den Schottischen Industriellen Andrew Carnegie, der Mittel für ein neues Gebäude stiftete. Die neue Carnegie-Bibliothek, entworfen von Bell selbst, wurde 1907 in demselben Park in der Victoria Street eröffnet. Aus der Victoria Memorial Library wurde ein kleines naturgeschichtliches und archäologisches Museum, später wurde das Gebäude vom Radiosender DBS (Dominica Broadcasting Corporation) genutzt.
Das Foto stammt von José Anjo (ca. 1870-1950), der portugiesischer Konsul in Antigua war und Ansichtskarten vertrieb. Die Insel Dominica hatte er in den Jahren 1899, 1900 und 1901 bereist.

Link: Fotos des Gebäudes (Colonial Architecture Project)

Blickling Hall

Aylsham: Blickling Hall - Long Gallery (Library)
Aylsham Blickling Hall Library r Ort: Aylsham (Norfolk)
Art: Schlossbibliothek
Baustil: Jakobinische Architektur
Architekt: Robert Lyminge
Fertiggestellt/Eröffnet: 1619-20 / 1745
Person: Richard Ellys
Verlag: Valentine’s Co.
Signatur: G. 3026
Datierung (Karte): ca. 1930er Jahre

Blickling Hall in Norfolk wurde im 17. Jahrhundert für den Politiker und Richter Sir Henry Hobart erbaut. Hobart war ab 1611 Lord-Oberrichter (Chief Justice of the Common Pleas) unter König Jakob I. und hatte Blickling im Jahr 1616 erworben. An Stelle eines Gebäudes aus der Tudorzeit, in dem vermutlich Anne Boleyn, die zweite der sechs Ehefrauen Heinrichs VIII., geboren worden war, entstand in den Jahren 1619-25 unter dem Zimmermann und Architekten Robert Lyminge einer der letzten großen jakobeanischen Landistze Englands. Die rund 40 Meter lange „Long Gallery“ mit ihrer prächtigen Stuckdecke und ihrem Ausblick auf den Park diente ursprünglich dem geselligen Beisammensein und Promenieren bei schlechtem Wetter. Unter dem späteren Besitzer John Hobart, 2. Earl von Buckinghamshire, wurde in der Long Gallery 1745 die Bibliothek eingerichtet. Sie enthält 12.000 in Kalbsleder gebundene Bände und ist eine der bedeutendsten Sammlungen historischer Bücher und Manuskripte in England. Der Kern der Sammlung geht auf den Gelehrten Sir Richard Ellys (1682-1742), zurück, der ein entfernter Cousin der Hobarts war. Der letzte Besitzer von Blickling Hall war Philip Kerr, 11. Marquess of Lothian (Lord Lothian), von 1939 bis 1940 britischer Botschafter in den USA und ein wichtiger Vordenker des europäischen Föderalismus. Er vererbte Blickling Hall an den National Trust, der das Anwesen 1962 der Öffentlichkeit zugänglich machte. Nachdem die Bibliothek lange unter Feuchtigkeit und Insektenbefall gelitten hat, wird sie derzeit restauriert und katalogisiert.
Das Foto zeigt den Zustand des Raums in den 1930er Jahren, nachdem deokrative Ergänzungen des 19. Jahrhunderts (Design: John Hungerford Pollen) wieder entfernt worden waren.

Link: Unlocking the Archive at Blickling Estate

Vic: Biblioteca Popular

Spanien: Vic: Biblioteca Popular Jaume Balmes
Spanien Vic Biblioteca Popular Jaume Balmes r Ort: Vic (Spanien)
Art: Öffentliche Bibliothek
Baustil: Noucentisme (?)
Fertiggestellt/Eröffnet: 1931
Person: Jaume Balmes
Fotograf: Antoni Robert
Signatur: 17
Datierung (Karte): vor 1935

Der Grundstein für die Biblioteca Popular der katalonischen Bischofsstadt Vich (offizielle Schreibweise seit 1981: Vic) wurde 1918 gelegt. Den Hintergrund bildete der Aufbau eines Netzes von Volksbibliotheken in Katalonien unter Leitung des Schriftstellers und Intellektuellen Eugeni d’Ors (siehe Figueres). Statt wie geplant im darauffolgenden Jahr wurde das Gebäude an der heutigen Plaça del Bisbe Oliba jedoch erst im März 1931 eingeweiht. Die Bibliothek war nach dem aus Vich gebürtigen Theologen und Philosophen Jaime Balmes (1810-1848) benannt („Weise zu sein bedeutet, über die Dinge Bescheid zu wissen und nicht über die Bücher“). drachenlaterneVor der Bibliothek wurde eine monumentale Laterne aufgestellt (Canelobre dels Quatre Dracs), geziert von vier schmiedeeisernen Drachen, die der Schlosser Ramon Collell (genannt Picallimes) nach Entwürfen des Stadtarchitekten Josep Maria Pericas anfertigte. Das Bibliotheksgebäude wurde im Jahr 1962 abgerissen. Die Bibliothek bezog darauf das Erdgeschoss der Casa Bojons, eines Barockgebäudes aus dem 18. Jahrhundert, in dem Jaime Balmes gewohnt hatte. Seit 1996 befindet sie sich in einem ehemaligen Karmeliterkloster, heute ist sie nach dem katalanischen Schriftsteller und Pädagogen Joan Triadú (1921-2010) benannt. Die Laterne mit den schmiedeeisernen Drachen existierte noch bis 1998, dann wurde auch sie abgebaut. Baugleiche Drachenlaternen finden sich heute noch vor dem Rathaus von Vic.

Link: Biblioteca de Catalunya 100 anys, 1907-2007 (Abb. auf S. 118)

Göttingen: Universitätsbibliothek

Göttingen: Universitätsbibliothek (Historischer Saal in der ehemaligen Paulinerkirche)
Göttingen Universitätsbibliothek Historischer Saal r Ort: Göttingen
Art: Hochschulbibliothek
Baustil: Gotik / Klassizismus
Architekt: Friedrich Weinbrenner und Justus Heinrich Müller
Fertiggestellt/Eröffnet: 1812
Verlag: B.H.C. (=Bruno Hansmann Cassel?)
Fotograf: B. Schmalhaus
Signatur: 8 / A 4771
Bemerkung: Kupfertiefdruck
Datierung (Karte): ca. 1920er Jahre

1734: Die Georg-August-Universität wird gegründet. Universität und Bibliothek werden 1737 offiziell eröffnet. Sie befinden sich in einem neuerbauten barocken Kollegiengebäude an der heutigen Prinzenstraße, das auf den Grundmauern eines ehemaligen Dominikanerklosters (Paulinerkloster) errichtet wurde. Die Paulinerkirche, eine 1304 vollendete gotische Hallenkirche, wird bis 1803 als Universitätskirche und für universitäre Feierlichkeiten genutzt.

1812: Umbau der Paulinerkirche zur Bibliothek. Eine Zwischendecke wird eingezogen, im oberen Teil der Bibliothekssaal eingerichtet. Den Saal zieren neben den Büchern auch Büsten der bedeutendsten Göttinger Professoren sowie Gipsabgüsse antiker Skulpturen.

1820-25: Heinrich Heine studiert an der Universität Göttingen und ist eifriger Benutzer der Bibliothek. Den Historischen Saal verewigt er in seinem Reisebericht „Die Harzreise“ im „Nachttraum in Osterode“.

1830: Die Brüder Jacob Grimm und Wilhelm Grimm werden als Bibliothekare und Professoren nach Göttingen berufen.

1878-1882: an der Prinzenstraße wird ein Erweiterungsbau errichtet.

1944: bei einem Luftangriff am 24. November wird das Gebäude der Paulinerkirche weitgehend zerstört. Der in den Keller ausgelagerte Fundus der Bibliothek bleibt fast vollständig von der Zerstörung verschont. Nach dem Wiederaufbau nach Kriegsende wird der Saal zunächst als Hörsaal genutzt, anschließend sind hier Bibliothekskataloge untergebracht (Niedersächsischer Zentralkatalog).

1992: Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek zieht an den neuen Campus am Platz der Göttinger Sieben.

 2000–2006: Sanierung des Historischen Gebäudes; der Bibliothekssaal wird in seiner historischen Form wiederhergestellt und dient seitdem als Veranstaltungs- und Ausstellungssaal.

Link: Geschichte der Paulinerkirche

Chicago: Public Library

Chicago Public Library
Chicago Public Library r Ort: Chicago (USA)
Art: Öffentliche Bibliothek
Baustil: Klassizismus
Architekt: Shepley, Rutan & Coolidge
Fertiggestellt/Eröffnet: 1897
Verlag: Detroit Photographic Co..
Drucktechnik: Mehrfarbige Chromolithographie
Signatur: 317
Bemerkung: Private Mailing Card
Datierung (Karte): 1900

1871: Beim Großen Brand von Chicago werden große Teile der Innenstadt zerstört. In England wird eine Hilfsaktion zur Errichtung einer öffentlichen Bibliothek organisiert („English Book Donation“), bei der 8000 Bücher gestiftet werden.
1872: Die Chicago Public Library wird gegründet. Im Jahr darauf eröffnet sie in einem ehemaligen Wasserspeicher.
1897: Nach mehreren Ortswechseln bezieht die Bibliothek den repräsentativen Neubau in der 78 E. Washington Street im Historic Michigan Boulevard District. Der Entwurf für das klassizistische Gebäude mit Elementen der italienischen Renaissance stammt von der bekannten Bostoner Firma Shepley, Rutan and Coolidge. Das Grundstück ist ein Geschenk der Veteranenorganisation „Grand Army of the Republic“, die das Gebäude mit nutzt.
1977: Das Gebäude wird Sitz des Chicago Cultural Center und dient für offizielle Empfänge des Bürgermeisters von Chicago.
1991: Die Bibliothek bezieht einen postmodernen Neubau (Harold Washington Library Center)

Link: Chicagology – Chicago Public Library Building (mit zahlreichen historischen Abbildungen)