Hanoi: Nationalbibliothek

Hanoi: Nationalbibliothek (National Library of Vietnam)
Vietnam Hanoi Nationalbibliothek 2 Ort: Hanoi
Art: Nationalbibliothek
Baustil: Beaux-Arts-Architektur (?)
Architekt: Auguste Henri Vildieu (vmtl.)
Fertiggestellt/Eröffnet: 1919
Verlag: Collect. Dieulefits, Hanoi
Fotograf: Pierre Dieulefils (vmtl.)
Signatur: 36 A
Datierung (Karte): ca. 1920er Jahre

Die Nationalbibliothek von Vietnam wurde 1917 als Zentralbibliothek von Französisch-Indochina in Hanoi gegründet, dem damaligen Sitz des Generalgouverneurs. „Tonkin“, der Name der Stadt im Mittelalter, bezeichnete während der französischen Kolonialzeit den nördlichsten Teil von Vietnam. In dieser Zeit entstand in Hanoi südlich der Altstadt ein neuer Stadtteil mit baumbestandenen Alleen und repräsentativen öffentlichen Bauten nach europäischem Vorbild. Dieser Stadtteil („Hoàn Kiếm District“) weist Anlehnungen an die Idee der Gartenstadt auf und wird auch „French Quarter“ genannt. Der Entwurf für das neoklassizistische Bibliotheksgebäude in der Trang Thi Street stammt vermutlich von dem französischen Architekten Auguste Henri Vildieu, der in Hanoi mehrere Gebäude im französischen Kolonialstil schuf, darunter den Präsidentenpalast . Es diente ursprünglich als Palast des Vizekönigs (Kinh Luoc), dann war es von 1897-1917 Sitz der Handels- und Landwirtschaftskammer (Chambres de Commerce et d’Agriculture de la ville de Hanoi), bis es schließlich 1919 die Bibliothek aufnahm. Die Bibliothek wurde mehrfach umbenannt: 1935 in „Bibliothèque Pierre Pasquier“, 1945 in „Bibliothèque Nationale“, 1947 in „Bibliothèque Centrale de Hanoï“ und 1957 wieder in „Bibliothèque Nationale“. Das Foto der Ansichtskarte stammt von dem französischen Fotografen Pierre-Marie Dieulefils (1862-1937), der sich 1885 in Tonkin niedergelassen hatte und Ansichtskarten der französischen Kolonien herausgab. Photographien von ihm wurden erstmals auf der Weltausstellung 1889 gezeigt.

Link: Cartes postales d’Indochine: Pierre Dieulefils