Ort: Kopenhagen Art: Hochschulbibliothek Baustil: Neoklassizismus Architekt: Kristoffer Varming Fertiggestellt/Eröffnet: 1937/1938 Verlag: J. Chr. Olsen, Kunstforlag Absender: André Nicolet (Bibliothekar an der Dänischen Königlichen Bibliothek) Gelaufen: 1947 |
Die Ansichtskarte zeigt den Hauptlesesaal der Universitätsbibliothek, Abteilung II, umgangssprachlich auch UB2 genannt. Im Zuge der Neuordnung des dänischen Bibliothekssystems war die Universitätsbibliothek Kopenhagen 1930 dem Ministerium für Unterricht zugeordnet und in zwei Bereiche unterteilt worden: während Abteilung I als humanistische und theologische Studienbibliothek in dem neogotischen Gebäude in Fiolstræde aus dem Jahr 1861 verblieb, sollte die Abteilung II ein neues Bibliotheksgebäude für die medizinische und naturwissenschaftliche Literatur erhalten. Der Neubau entstand in den Jahren 1936-38 am Campus Nord (Nørre Campus), in der Nähe des Rigshospitalet; er war das letzte Werk des Königlichen Bauinspektors Kristoffer Varming (1865-1936) und wurde nach dessen Tod von Einar Andersen vollendet. Das Gebäude umfasste mehrere Lesesäle und einen zehnstöckigen Bücherturm, der zur Eröffnung nur zur Hälfte belegt war. Die künstlerische Ausstattung war anfangs spartanisch. Fünf Flachreliefs des aus Ungarn stammenden Bildhauers Jenö Meister (1882-1961) im Vestibül und im Hauptlesesaal stellten die Naturwissenschaften (Medizin, Mathematik, Astronomie, Zoologie und Chemie) dar. In den Jahren 1939-44 schuf der Künstler Andreas Friis (1890-1983) ein großes Wandgemälde an der Stirnseite des Studentenlesesaals.
Im Jahr 1989 wurde die Universitätsbibliothek II zu einer selbständigen Institution und änderte ihren Namen in Danmarks Natur- og Lægevidenskablige Bibliotek (DNLB). Im selben Jahr wurde ein Erweiterungsbau der Architekten Eva und Nils Koppel eingeweiht und die sog. Linné-Sammlung in die Bibliothek eingegliedert, eine bedeutende Sammlung von Publikationen von und über Carl von Linné und seine Schüler, die seit 1997 zum Weltdokumentenerbe zählt. 2005 wurde die DNLB mit der Königlichen Bibliothek zusammengelegt und trägt seitdem den Namen Københavns Universitetsbibliotek Nord (KUB Nord).
Link: Modell des Bibliotheksgebäudes an der Nørre Allé (Foto von Holger Damgaard)
Link: 75 år på Nørre Allé (Artikel von Torsten Schlichtkrull)