Abtei Ottobeuren: Klosterbibliothek

Kloster Ottobeuren: Bibliothekssaal (1718)
Kloster Ottobeuren Bibliothek r Ort: Ottobeuren
Art: Klosterbibliothek
Baustil: Barock
Architekt: Johann Baptist Zimmermann
Fertiggestellt/Eröffnet: 1715-18
Fotograf: Georg Braun (1869-1962)
Datierung (Karte): um 1930

Die Benediktinerabtei im oberschwäbischen Ottobeuren geht auf eine Gründung aus karolingischer Zeit zurück. Kaiser Otto I. erhob sie im Jahr 972 zur Reichsabtei. Nach einer Zeit des Niedergangs während des Dreißigjährigen Krieges erlebte das Kloster unter Abt Rupert II. Neß (1670-1740) eine Blütezeit. Ab 1711 entstand eine mächtige barocke Klosteranlage, die auch als „Schwäbischer Escorial“ bezeichnet wird. Der lichte Bibliothekssaal mit seiner von 44 Säulen aus Stuckmarmor getragenen Galerie enthält 15.000 in weißes Schweinsleder gebundenen Bücher. Die Stuckaturen stammen von Johann Baptist Zimmermann, die Deckenbilder von Elias Zobel. Sie zeigen eine Allegorie der Ankunft des heiligen Benedikt auf dem Monte Cassino und die Zerstörung des Götzenbildes Apollos. Vom Stolz des Abtes Rupert zeugt eine Inschrift aus dem Jahr 1718 an der Schmalseite des Saals: „Hoc Musis Palatium, Religioni Munimentum, Sui Monumentum Posuit R.A.M.O. MDCCXVIII.“ (Abt Rupert hat diesen Saal den Musen zu einem Sitz, der Religion zu einem Bollwerk und sich selbst zu einem Denkmal geweiht). 1725 wurde in der Mitte des Bibliothekssaals eine Statue der Pallas Athene (Minerva) des Füssener Bildhauers Anton Sturm aufgestellt.

Link: Die Klosterbibliothek in Ottobeuren (Fotos von Frank Burchert)

Estinnes: Abbaye de Bonne-Espérance

Estinnes: Abbaye de Bonne-Esperance, Bibliotheque
Abbaye de Bonne-Esperance r Ort: Estinnes (Belgien)
Art: Klosterbibliothek (Norbertiner)
Fertiggestellt/Eröffnet: ca. 1715
Verlag: Nels
Datierung (Karte): ca. 1930er Jahre

Die Abtei von Bonne-Espérance in der belgischen Gemeinde Estinnes geht auf eine Gründung der Prämonstratenser (Norbertiner) aus dem 12. Jahrhundert zurück. Nach Zerstörungen und Plünderungen während der Hugenottenkriege folgte eine Zeit des Niedergangs, bis Abtei und Kirche ab dem 17. Jahrhundert wieder restauriert wurden, vor allem dank der Unterstützung der Erzherzöge Albrecht VII. von Österreich und Isabella. Die Abtei wurde in den Wirren der Französischen Revolution zweimal geplündert und enteignet, wobei auch die Bestände der Bibliothek zerstreut wurden. Die Gebäude blieben hingegen unversehrt. 1829 wandelte das Seminar von Tournai die Anlage in eine Bildungseinrichtung um (Collège Notre-Dame de Bonne-Espérance). Der auf der Karte abgebildete Bibliotheksraum stammt aus der Zeit des klassizistischen Wiederaufbaus unter dem Abt Jean Patoul. Er wurde in den Jahren 1978-1984 renoviert und dient heute als Konferenzraum. Manuskripte aus der ursprünglichen Bibliothek von Bonne-Espérance befinden sich heute in Mons, Brüssel, La Haye, Paris, Maredsous und Torunai. Das Collège Notre-Dame de Bonne-Espérance verwahrt noch sechs Manuskripte aus der Zeit vor 1500: ein Decretum Gratiani sowie fünf Bände des Speculum maius, einer Enzyklopädie von Vinzenz von Beauvais.

Link: Abbaye Notre-Dame de Bonne-Espérance

Stift Schlierbach: Bibliothek

Stift Schlierbach: Bibliothek
stift schlierbach bibliothek r Ort: Schlierbach
Art: Klosterbibliothek
Baustil: Barock
Architekt: Carlo Antonio Carlone
Fertiggestellt/Eröffnet: 1712
Signatur: 1252
Bemerkung: Korrespondenz-Karte
Datierung (Karte): um 1900
Gelaufen: 1919

Die Bibliothek in der Zisterzienser-Abtei Schlierbach wurde 1712 von dem italienischen Baumeister Carlo Antonio Carlone erbaut. Auf kreuzförmigem Umriss erhebt sich der barocke Prunkraum mit umlaufender Galerie auf korinthischen Holzsäulen, die vermutlich von dem Linzer Baumeister Johann Michael Prunner stammt. Den Raum ziert ein Deckenfresko eines unbekannten Malers mit verschiedenen Szenen aus der Bibel und den Apokryphen, darunter Salomon und die Königin von Saba mit dem Vers aus Sprüche 9, 1: „Sapientia aedivicavit sibi domum“ („Die Weisheit hat ihr Haus gebaut“).

Link: Stift Schlierbach