Ort: Freiburg im Üechtland Art: Hochschulbibliothek, Regionalbibliothek Baustil: Neobarock Architekt: Wilhelm Bracher und Friedrich Widmer Fertiggestellt/Eröffnet: 1910 Verlag: Perrochet & David Signatur: 861 Datiert: 1916 |
Die Kantonsbibliothek in Freiburg, dem Hauptort des gleichnamigen Schweizer Kantons, wurde 1848 gegründet. Nach Freiburgs Niederlage im Sonderbundskrieg im Jahr zuvor waren die Jesuiten vertrieben und religiöse Orden aufgehoben worden. Deren Bücherbestände bildeten den Grundstock der neu gegründeten Bibliothek. Sie wurden zunächst in einem kleinen Raum im Kollegium St. Michael aufegstellt, der jedoch nur knapp 100 Quadratmeter maß und als Provisorium gedacht war. Pläne für ein neues Bibliotheksgebäude zerschlugen sich immer wieder. Als 1889 die Universität Freiburg gegründet wurde und die Bibliothek außerdem zahlreiche Schenkungen erhielt, wurde der Platzmangel akut.
1906 wurde schließlich ein internationaler Wettbewerb für den Bau eines neuen Bibliothekgebebäudes in der Rue Joseph-Piller ausgeschrieben. Ihn gewannen die Berner Architekten Wilhelm Bracher und Friedrich Widmer mit einem Entwurf im Stil des Neobarock, der sich in Hinsicht auf die räumliche Anordnung an der zehn Jahre vorher eröffneten Universitätsbibliothek Basel orientiert. 1909 wurde die nun „Kantons- und Universitätsbibliothek“ (KUB) genannte Einrichtung in Betrieb genommen, die Einweihung fand im Jahr darauf statt.
In den Jahren 1970 bis 1975 wurde das Gebäude erweitert, wobei die Fassade des Ostflügels erhalten blieb. Derzeit wird die KUB erneut aus- und umgebaut. Das Projekt des Architekturbüros Butikofer de Oliveira Vernay aus Lausanne seht unter dem Motto „Jardins Cultivés“.
Link: Gebäude der Kantons- und Universitätsbibliothek
Link: Architekturentwurf „Jardins cultivés“