Graz: Universitätsbibliothek

Graz Universitätsbibliothek
Graz Universitätsbibliothek r Ort: Graz (Österreich)
Art: Hochschulbibliothek
Baustil: Neorenaissance
Architekt: Karl Köchlin / Wilhelm v. Rezori
Fertiggestellt/Eröffnet: 1895
Verlag: Anton Schlauer, Graz
Signatur: 4. 08. 04
Bemerkung: Correspondenz-Karte
Gelaufen: 1905

Die Universitätsbibliothek Graz geht auf das Jesuitenkollegium mit angeschlossenem Gymnasium zurück, das 1572/73 zum Zweck der Rekatholisierung des damals mehrheitlich protestantischen Graz gegründet wurde. 1585 wurde die Einrichtung von Papst Gregor XIII. zur Universität erhoben. Als der Jesutenorden 1773 von Papst Clemens XIV. aufgehoben wurde, wurde die Universität in staatliche Verwaltung übernommen. Unter Kaiser Joseph II. wurde die Universität 1782 zu einem Lyzeum herabgestuft; seit 1827 ist sie wieder Universität und heißt nach ihren beiden Gründern, Erzherzog Karl II. von Innerösterreich und Franz I. von Österreich, Karl-Franzens-Universität Graz. Die Bibliothek zog 1895 in das erste Obergeschoss des neuen Hauptgebäudes der Universität, damals am Rande der Stadt gelegen. Architekten des Neorenaissance-Baus waren Karl Köchlin und Wilhelm von Rezori. Der große Lesesaal umfasst etwa 130 Plätze und erhält Tageslicht durch ein großes Glasfliesendach. Die Arbeitstische und Regale aus Eichenholz fertigte der Grazer Tischlermeister und k.u.k. Hoflieferant Anton Jrschick (Irschick), das Eisengeländer stammt von der Firma Gridl. Die Bibliothek wurde mehrfach baulich erweitert; zuletzt 2019 durch das Grazer Atelier Thomas Pucher.

Die Universitätsbibliothek Graz hat übrigens vor einigen Jahren ein zusammenlegbares Bücherpult namens „Papilio“ entwickelt, das eine schonende Nutzung wertvoller Bücher im Lesesaal ermöglicht.

Link: Universitätsbibliothek Graz – Bibliotheksbroschüre
Link: Atelier Thomas Pucher

Augustiner-Chorherrenstift Vorau

Augustiner-Chorherrenstift Vorau - Bibliothekssaal
Augustiner-Chorherrenstift Vorau Bibliothek r Ort: Vorau
Art: Klosterbibliothek (Augustiner-Chorherren)
Baustil: Barock
Fertiggestellt/Eröffnet: 1731 / 1767
Verlag: Alexander Raza / PLW [= P. Ledermann Wien]
Signatur: 25251
Gelaufen: 1921

Das Augustiner-Chorherrenstift Vorau geht auf eine Gründung aus dem Jahr 1163 zurück. In dieser Zeit liegen auch die Anfänge der Klosterbibliothek. Im Jahr 1237 kam es zu einem großen Brand des Stifts. Dabei kam der Propst Bernhard II. ums Leben, als er Urkunden, Handschriften und sonstige Wertgegenstände aus dem Fenster der Sakristei warf, um sie vor den Flammen zu retten. Im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts erfuhr die Bibliothek bedeutende Zuwächse. In den Jahren 1680 bis 1730 wurde die alte Prälatur durch zwei neue Flügel ersetzt; im Nordtrakt des Prälaturtraktes wurde ein 27 Meter langer, zwei Stockwerke hoher Bibliothekssaal eingerichtet, der von manchen für den schönsten Österreichs gehalten wird. Die Bücherschränke stammen aus dem Jahr 1767. Stift Vorau überstand die Klosteraufhebungen unter Joseph II. und ist heute das einzige noch bestehende Chorherrenstift in der Steiermark. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Chorherren von den Nazis vertrieben, das Gebäude enteignet und zu einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (NAPOLA) zweckentfremdet. Aus der Bibliothek wurden 1945 5000 Inkunabeln, Urkunden und Bücher entwendet, über ihren Verbleib ist zum Teil bis heute nichts bekannt. Nach dem Krieg kehrten die Chorherren in das zerstörte Stift zurück und begannen mit dem Wiederaufbau, der sich bis in die 1960er Jahre hinzog. Heute umfasst die Sammlung 416 Handschriften, 206 Inkunabeln und ca. 40.000 gedruckte Bücher. Zu den Schätzen zählt unter anderem die sog. „Vorauer Handschrift“, eine mittelalterliche Sammelhandschrift aus dem 4. Viertel des 12. Jahrhunderts. Im Vordergrund der Ansichtskarte sieht man ein Globenpaar (Himmels- und Erdglobus) von Vincenzo Maria Coronelli aus dem Jahr 1688 sowie an der Rückwand einen von zwei Parabolspiegeln, die als Schallmuscheln bzw. Sprechmuscheln leises Flüstern auf der gegenüberliegenden Seite hörbar machten.

Link: Vorauer Handschrift (StAV-Ms 276, Digitalisat)

Admont: Stiftsbibliothek

Admont: Stiftsbibliothek
admont_stiftsbibliothek_r Ort: Admont
Art: Klosterbibliothek (Benediktiner)
Baustil: Barock
Architekt: Josef Hueber
Fertiggestellt/Eröffnet: 1776
Verlag: Stengel & Co.
Signatur: 3823
Bemerkung: Geteilte Rückseite
Datierung (Karte): ca.  1910? (Angabe auf der Karte: 1900)

Die 1776 fertiggestellte spätbarocke Bibliothek des Benediktinerstifts Admont ist die größte Klosterbibliothek der Welt. Sieben Kuppeln überwölben den in drei Abschnitte gegliederten, lichtdurchfluteten Raum, dessen Konzept von der Aufklärung geprägt ist: „Wie den Verstand soll auch den Raum Licht erfüllen.“ Der Baumeister Josef Hueber ließ sich für den Raum von der Hofbibliothek in Wien inspirieren.