Stift Altenburg

Stift Altenburg: Stiftsbibliothek

Bibliothek Stift Altenburg r

Ort: Altenburg (Bezirk Horn, Österreich)
Art: Klosterbibliothek (Benediktiner)
Baustil: Barock
Architekt: Joseph Munggenast
Fertiggestellt/Eröffnet: 1742
Verlag: Rudolf Schödl
Fotograf: Ferdinand Hofbauer
Signatur: 864
Datierung (Karte): 1912
Gelaufen: 1920

Das Kloster wurde im 12. Jahrhundert gegründet. Auf einem Felsplateau über dem Kamptal erhebt sich die weitläufige barocke Anlage, die unter den Äbten Maurus Boxler und Placidus Much entstand. Die Bibliothek wird von drei Rundkuppeln überspannt und zeichnet sich vor allem durch die feinabgestufte Farbigkeit des Stuckmarmors aus. Das Kuppelfresko stammt von dem bedeutenden österreichischen Barockmaler Paul Troger. Emerich Schaffran nennt die Stiftsbibliothek „ein Hauptwerk des europäischen Hochbarocks“ (Kunstgeschichte Österreichs, Brüder Hollinek 1948, S. 253), und für Herbert Schindler ist der Raum „von überwältigender Festlichkeit und fast sakraler Weihe“ (Kunstreisen in Österreich von Passau nach Wien, Prestel-Verlag München 1982, S. 343). Adalbert Blumenschein (1720-1781), der eine vierbändige „Beschreibung verschiedener Bibliotheken in Euroa“ verfasste, vergleicht sie mit einem Tempel, und für Hans Tietze besitzt Stift Altenburg „in seiner Bibliothek den großartigsten (…) Raum in einem österreichischen Kloster“. (Österreichische Kunsttopographie, Band V, 1911, S. 265).

Link: Bibliothek des Benediktinerstiftes

Seitenstetten: Klosterbibliothek

Stift Seitenstetten: Bibliothekssaal
Stift Seitenstetten Bibliothekssaal r Ort: Seitenstetten (Österreich)
Art: Klosterbibliothek
Baustil: Barock
Architekt: Joseph Munggenast
Fertiggestellt/Eröffnet: 1742 / 1763
Verlag: Druckerei Prietzel
Fotograf: Emil Prietzel
Signatur: 1272/1
Datierung (Karte): 1908

Das Benediktinerstift Seitenstetten wurde Anfang des 12. Jahrhunderts gegründet. Der heutige barocke Stiftsbau stammt aus den Jahren 1718 bis 1747, die Baumeister waren Joseph Munggenast (1680-1741) und nach dessen Tod Johann Gotthard Hayberger. Der Hauptsaal der Bibliothek erstreckt sich über die ersten beiden Stockwerke im Mittelrisalit des Südtrakts; er war vermutlich 1742 fertiggestellt. Das Deckengemälde zeigt die Szene „Das Buch mit den sieben Siegeln“ aus der Offenbarung des Johannes und stammt von Paul Troger. Der Wiener Tischler Jakob Gabruckhner schuf die Bücherschränke und die Galerie aus Nußbaumholz. Im Jahr 1763 wurde der Bibliotheksraum umgestaltet und erhielt Architekturmalereien von Franz Joseph Wiedon, die das Deckenfresko einrahmen. Um einen einheitlichen Raumeindruck zu gewinnen, wurden die Bücher mit weißen Lederrücken versehen und nach Größe angeordnet. Der Bibliothekssaal ist bis heute nahezu unverändert erhalten.

Link: Massimo Listri — Biblioteca di Seitenstetten, Austria

Stift Heiligenkreuz

Stift Heiligenkreuz - Bibliothek (Goldener Saal)
Stift Heiligenkreuz Bibliothek Goldener Saal r Ort: Heiligenkreuz (Österreich)
Art: Klosterbibliothek
Baustil: Barock
Fertiggestellt/Eröffnet: 1701
Verlag: Jos. Haasler
Signatur: 30
Bemerkung: Correspondenz-Karte
Datierung (Karte): um 1900

Stift Heiligenkreuz, romantisch inmitten des Wienerwalds gelegen, ist das älteste Zisterzienserkloster Österreichs. Es wurde im Jahr 1133 von Leopold III. gestiftet, der auch der Heilige, der Milde oder der Fromme genannt wird. Leopold stammte aus dem Haus der Babenberger, die im Mittelalter als Markgrafen und Herzöge in Österreich regierten, bevor die Habsburger an die Macht kamen. Zahlreiche Vertreter der Babenberger sind im Kapitelsaal von Stift Heiligenkreuz bestattet. Die Bibliothek des Stifts war schon früh von überregionaler Bedeutung; 1651 wurde ein großer Bibliothekssaal erbaut, der jedoch schon 1683 bei einem Überfall durch die Türken zerstört wurde, zusammen mit einem großen Teil der Buchbestände. Bei dem barocken Wiederaufbau wurde der ursprüngliche Bibliothekssaal in zwei Räumen unterteilt; in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Bibliothek um einige Säle im Nordtrakt erweitert, weitere kamen ab 1970 dazu. Die Karte zeigt den 1701 fertiggestellten Goldenen Saal, der seinen Namen von den goldenen Buchrücken der hier aufgestellten Bücher erhielt. Der Raum ist vollständig mit Fresken des Wiener Malers Carl Ritsch ausgestattet; darunter eine Allegorie der Weisheit sowie Allegorien auf die vier Fakultäten Medizin, Theologie, Justiz und Astronomie. Im Kloster Heiligenkreuz leben heute rund 100 Mönche; außerdem befindet sich hier die Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. sowie in unmittelbarer Nähe das Priesterseminar Leopoldinum. Die Bibliothek umfasst heute etwa 75.000 Bände, darunter zahlreiche Handschriften und Inkunablen.

Link: P. Paulus Nüss: Die Stiftsbibliothek Heiligenkreuz

Stift Herzogenburg

Stift Herzogenburg: Spätbarocke Bibliothek (1751-54)
Stift Herzogenburg Bibliothek r Ort: Herzogenburg (Österreich)
Art: Klosterbibliothek (Augustiner-Chorherren)
Baustil: Barock
Fertiggestellt/Eröffnet: 1751/1754
Fotograf: Anton Willert
Signatur: 83868
Gelaufen: 1934

Das Augustiner-Chorherren Stift Herzogenburg wurde Anfang des 12. Jahrhunderts durch Bischof Ulrich I. von Passau gegründet. Ursprünglich befand es sich in dem kleinen Ort St. Georgen an der Traisen, im Mündungsgebiet der Traisen in die Donau, wurde aber im Jahr 1244 wegen häufiger Überschwemmungen einige Kilometer flussaufwärts nach Herzogenburg verlegt. Seine heutige Erscheinungsform erhielt das Kloster in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts; an der barocken Umgestaltung der Anlage waren die Architekten Jakob Prandtauer, Johann Bernhard Fischer von Erlach und Joseph Munggenast beteiligt. Die Stiftsbibliothek wurde in den Jahren 1751-1754 erbaut; der spätbarocke Raum ist nicht als repräsentativer Prunksaal angelegt, sonden eher als intimer Raum für die Studien der Augustiner-Chorherren. Die Deckenmalereien stammen von dem italienischen Maler Domenico Francia, die Bücherschränke entwarf der österreichische Orgelbauer Johann Hencke. Die Bibliothek umfasst insgesamt 60.000 Bände, darunter als älteste Handschrift ein Psalterium aus dem 12. Jahrhundert. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden von den 1920ern bis in die 1960er Jahre zahlreiche wertvolle Inkunabeln verkauft. Zum 900-jährigen Jubiläum im Jahr 2012 wurde das Kloster umfassend renoviert.

Link: Stift Herzogenburg – Stiftsbibliothek

Stift Klosterneuburg: Stiftsbibliothek

Stift Klosterneuburg: Stiftsbibliothek, Kuppelsaal Stift_Klosterneuburg_Bibliothek_r
Ort: Klosterneuburg
Art: Klosterbibliothek
Baustil: Klassizismus
Architekt: Josef Kornhäusel
Fertiggestellt/Eröffnet: 1842
Fotograf: Adolf Bernhard
Datierung (Karte): vor 1909

Das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg geht auf eine Stiftung aus dem 12. Jahrhundert zurück. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts sollte das Stift zu einem gigantischen Palastkomplex nach dem Vorbild des Escorial umgebaut werden. Von den imperialen Plänen Kaiser Karls VI., des Vaters von Maria Theresia, wurde nur etwa ein Viertel ausgeführt. Der von einer Kuppel gekrönte Lesesaal der Bibliothek stammt jedoch nicht aus dem Barock, sondern wurde in den Jahren 1834-42 von dem Architekten Josef Kornhäusel im klassizistischen Stil ausgestattet. Kornhäusel gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Klassizismus, romantischen Historismus und des Biedermeier in Österreich. Die Bibliothek von Stift Klosterneuburg umfasst etwa 300.000 Bände und ist die größte wissenschaftliche Privatbibliothek Österreichs.

Die Karte trägt auf der Bildseite den Prägestempel „Adolf Bernhard Wien-Klosterneuburg“. Dabei dürfte es sich vermutlich um den im Wiener Burgtheater tätigen Photographen Adolf Bernhard (1855–1935) handeln, einen Vetter des bekannten Schauspielers Joseph Kainz. Bernhard lebte in Klosterneuburg und war ursprünglich Blumen- und Stillleben-Maler sowie Musterzeichner. (Quelle: Ulrich Hermanns: Josef Kainz und die Fotografie)

Link: Stift Klosterneuburg – Die Bibliothek des Stifts
Link: Austria-Forum: Josef Kornhäusel

Leobendorf: Burg Kreuzenstein

Leobendorf: Burg Kreuzenstein, BIbliothek burg_kreuzenstein_r
Ort: Leobendorf
Art: Privatbibliothek
Baustil: Historismus
Architekt: Carl Gangolf Kayser
Fertiggestellt/Eröffnet: 1901
Person: Johann Nepomuk Wilczek
Verlag: Österreichische Lichtbildstelle
Bemerkung: Südtrakt. Längsdurchblick aus halber Tiefe auf die Ostwand
Datierung (Karte): vor 1933 (Foto: 1901)

An der Stelle einer mittelalterlichen Burg, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, ließ der österreichische Polarforscher und Kunstmäzen Hans Graf Wilczek zwischen 1874 und 1906 die Burg in der Nähe von Leobendorf errichten. Sie sollte seine umfangreiche Kunstsamlung beherbergen. Architekt des romantisierenden Baus war Carl Gangolf Kayser, der zuvor Hofarchitekt für Kaiser Maximilian I. von Mexiko gewesen war. Die Burg diente vielfach als Filmkulisse. Im Jahr 2009 wurde aus der Bibliothek eine Schedelsche Weltchronik von 1493 gestohlen, seitdem ist die Bibliothek nicht mehr Teil der Burgführung.