Adelaide: Public Library

Adelaide Public Library, North Terrace

Adelaide Public Library r

Ort: Adelaide (Australien)
Art: Öffentliche Bibliothek
Baustil: Neorenaissance
Architekt: Edward Angus Hamilton
Fertiggestellt/Eröffnet: 1861
Verlag: George Rose Stereographs
Signatur: 9112
Datierung (Karte): um 1910

Adelaide, eine Küstenstadt am Saint-Vincent-Golf, ist die Hauptstadt des Bundesstaates South Australia. Die Stadt ist nach Adelheid von Sachsen-Meiningen benannt, die 1818 den späteren König Wilhelm IV. („Silly Billy“) heiratete und ab 1830 Königin von Großbritannien und Irland war (Queen Adelaide). Das Stadtzentrum von Adelaide wurde 1837 schachbrettartig entworfen und ist von einem ausgedehnten Parkring umgeben. Am nördlichen Ende zum River Torrens hin liegt die North Terrace, an der sich viele kulturelle Einrichtungen befinden, darunter auch die State Library of South Australia. Die Karte zeigt den Blick von King William Street (benannt natürlich nach König Wilhelm IV.) auf die Ecke North Terrace und Kintore Avenue. Das Gebäude im Vordergrund ist das 1860 fertiggestellte South Australian Institute Building, das neben einer Bibliothek verschiedene andere Bildungseinrichtungen beherbergte. Der Architekt war Edward Angus Hamilton, der Baustil wird als „Victorian Renaissance“ bezeichnet. Dahinter ist der 1884 eröffnete Mortlock Wing zu sehen, ein Gebäude mit Mansarddach im Stil der französischen Renaissance.

Die Karte wurde von der Rose Stereograph Company herausgegeben. Dieser Verlag wurde 1880 von dem 19-jährigen George Rose gegründet, dem Sohn eines aus Cornwall stammenden Kapitäns. Bekannt wurde er vor allem durch die Veröffentlichung stereoskopischer Fotografien, für die er zahlreiche Länder bereiste. Anfang des 20. Jahrhunderts stieg er in den boomenden Markt für Ansichtskarten ein.

Link: Greg Ray: The Rose Stereograph Company: a snapshot

Grenoble: Bibliothèque municipale

Grenoble: Bibliothèque municipale, Grande salle d'exposition Grenoble_Bibliotheque_municipale_r
Ort: Grenoble (Frankreich)
Art: Öffentliche Bibliothek
Baustil: Neorenaissance
Architekt: Charles-Auguste Questel
Fertiggestellt/Eröffnet: 1872
Verlag: Lévy Fils & Cie.
Signatur: 163
Datierung (Karte): ca. 1910-1920

Den Grundstock für die 1772 gegründete Bibliothek bildete der Nachlass des im Jahr zuvor verstorbenen bibliophilen Bischofs Jean de Caulet, dem bald die Bibliothek der Anwaltskammer und schießlich die Bestände der in der französischen Revolution aufgelösten Klöster der Umgebung hinzugefügt wurden. Seit 1800 war die Bibliothek in einer Etage des ehemaligen Jesuitenkollegs untergebracht. 1864 wurde mit dem Bau eines eigenen Gebäudes an der Place de la Constitution (heute Place Verdun) begonnen, das zugleich das Museum beherbergen sollte. Der Entwurf des Neorenaissance-Baus stammt von dem Pariser Architekten Charles-Auguste Questel. Nach Unterbrechung durch den deutsch-französischen Krieg wurde es 1872 eröffnet. Die auf dieser Karte abgebildete „Grande salle d’exposition“ ist 12 Meter hoch und wird von fünf Kuppeln bekrönt. Die Bibliothek befand sich bis 1970 in dem Gebäude, das Museum bis 1993. Heute wird es unter dem Namen „La Plateforme“ für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.

Link: Ancien Musée-Bibliothèque, actuellement espaces d’exposition

Huy: Konvent La Sarte

Huy Dominikanerkonvent La Sarte Bibliothek
Huy Dominikanerkonvent La Sarte Bibliothek r Ort: Huy
Art: Klosterbibliothek
Fertiggestellt/Eröffnet: 1860er Jahre (?)
Person: Dominique Pire
Verlag: L. Lagaert, Brüssel
Datierung (Karte): vor 1914

Die Kirche Notre Dame de la Sarte in Huy geht auf eine Wallfahrtskirche aus dem 17. Jahrhundert zurück, die im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach erweitert wurde. 1860 gründete die Dominikaner hier ein Konvent. 1928 trat der spätere Friedensnobelpreisträger Georges Pire (1910-1969) in das Konvent ein und nahm den Ordensnamen Dominique an. Pire gründete mehrere Hilfsorganisationen für Flüchtlinge, eine Friedensuniversität in Huy und mehrere sog. „Europadörfer“. Im Dominkanerkonvent La Sarte studierte auch der belgische Moraltheologe Servais-Théodore Pinckaers (1925-2008). Sowohl Pire als auch Pinckaers haben übrigens auch an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin („Angelicum“) in Rom studiert. 1973wurde das Dominikanerkonvent La Sarte in Huy geschlossen.

Link: Notre Dame de la Sarte
Link: Notre Dame de la Sarte
Link: Georges Pire

Brüssel: Palais des Grafen von Flandern

 

Brüssel: Palais des Grafen von Flandern, Bibliothek Brüssel_Palais_des_Grafen_von_Flandern_Bibliothek_r
Ort: Brüssel
Art: Schlossbibliothek
Fertiggestellt/Eröffnet: ca. 1868
Person: Philipp von Belgien (1837–1905)
Verlag: Vanderauwera & Cie.
Gelaufen: 1907

Philipp von Belgien (1837–1905) aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha war der Sohn von Leopold I., dem ersten König der Belgier. Er trug den Titel eines Grafen von Flandern und war von 1869 bis zu seinem Tod offizieller belgischer Thronfolger. 1866 kaufte er ein klassizistisches Palais in der Rue de la Régence, das er im Jahr darauf mit seiner Frau, Maria Luise von Hohenzollern-Sigmaringen, bezog und in den folgenden Jahren von den Architekten Gustave Saintenoy und Clément Parent um zwei Flügel erweitern ließ. Philipp war ein Bücherliebhaber, er besuchte regelmäßig Antiquare in Venedig und Paris und hatte bereits eine prächtige Bibliothek zusammengetragen. In seinem neuen Domizil stellte er die seltensten und wertvollsten Ausgaben in der „Kleinen Bibliothek“ auf, die auf dieser Karte zu sehen ist. Die große Bibliothek umfasste mehr als 30.000 Bände. Heute befindet sich in dem Gebäude der Belgische Rechnungshof.

Link: Artikel über Jean François Portaels

Birkenhead: Free Library

Birkenhead: Free Library
birkenhead free library r Ort: Birkenhead
Art: Öffentliche Bibliothek
Architekt: James Fisher
Fertiggestellt/Eröffnet: 1864
Verlag: Valentins’s Co.
Gelaufen: 1916

Die Öffentliche Bibliothek in Birkenhead ist eine der ältesten des Landes. Sie wurde 1856 eröffnet, 1861 hatte sie bereits 130.000 Benutzer im Jahr, darunter 80.000 aus der Arbeiterklasse. Ein neues Gebäude wurde 1864 in der Hamilton Street eröffnet, Architekt war James Fisher. Dieses Gebäude ist auf der Karte zu sehen. 1909 bezog die Bibliothek ein anderes Gebäude in der Albion Street. Mitte der 1930 Jahre wurde das Gebäude in der Hamilton Street abgerissen, um Platz für einen umstrittenen Tunnel zu machen.

Link: Birkenhead (Historische Beschreibung)